Artemisia annua, der einjährige Beifuß

ist ein Wermut-Kraut und verwandt mit unserem einheimischen Wermut, Artemisia vulgaris.

Stattliche Ausmaße erreicht diese filigrane und wohlriechende Pflanze Artemisia annua. Je nachdem, wo sie wachsen darf – direkt im Gartenboden, in einem kleinen Topf oder in einem großen Kübel – kann sie bis zu 180 cm hoch werden und eine beinahe ähnliche Breite entwickeln. Sie ist in jeder Hinsicht vielseitig. Artemisia annua passt sich an unterschiedliche Böden an, wächst sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten und sucht sich ihre ganz eigenen Nischen, oft wächst sie erst spät aus den Samen des Vorjahres nach.

Ihre Vielseitigkeit zeigt sich auch in den Arten, wie sie in der traditionellen Pflanzenkunde genutzt wird. Ich genieße sie im Sommer über bis in den Herbst hinein als aromatischen Tee. Dazu pflücke ich einige der zarten Blätter und überbrühe sie mit einer Tasse heißem Wasser – fertig ist ein duftendes Getränk, das sowohl heiß als auch kalt schmeckt.

Jetzt im Herbst haben sich an den Blattrispen zahlreiche kleine Blüten und Samenstände gebildet. Dies ist die Zeit, in der ich die Pflanze zurückschneide und die Blätter und Samenstände von den Zweigen abstreife. Einen Teil lege ich in Olivenöl ein, daraus entsteht nach einigen Wochen eine pflegende Salbe. Einen anderen Teil der Ernte lege ich in Alkohol ein – ich verwende einfachen Doppelkorn. Die dritte Variante, wie ich den einjährigen Beifuß haltbar mache, ist das Trocknen und Pulverisieren der Blätter.

Aber wie wird Artemisia annua traditionell genutzt?

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wurde sie früher bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt, unter anderem zur Unterstützung bei fiebrigen Infekten. Historische Quellen nennen auch andere Anwendungsgebiete. In der modernen EU ist Artemisia annua jedoch nicht als Arzneimittel oder Lebensmittel zur innerlichen Anwendung zugelassen.

Traditionelle Anwendungen:

• Tee, Tinktur oder Pulver: in der Volksmedizin wurden diese Formen innerlich verwendet.

• Öl und Salben: äußerlich, zum Beispiel für pflegende Anwendungen auf der Haut.

Hinweis: Die beschriebenen Anwendungen stellen keine medizinische Empfehlung dar und ersetzen nicht den Besuch bei Ärztinnen oder Ärzten.

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